Die Sklaven von heute werden nicht mit Peitschen, sondern mit Terminkalendern angetrieben.
John Steinbeck

Die Sklaven von heute werden nicht mit Peitschen, sondern mit Terminkalendern angetrieben.
John Steinbeck
Es scheint als wäre es zum Volkssport Nummer 1 geworden – wir lechzen nach Geheimrezepten, um unabhängig, reich, sportlich, selbstbewusst und zur besten Version unserer Selbst zu werden.
Mir stellen sich mittlerweile meine Nackenhaare auf, wenn ich Schlüsselbegriffe lese, die in diese Kerbe schlagen. Selbstoptimierung ist das neue Ziel, das wir erreichen MÜSSEN – zumindest wird es meist so propagiert. Gibst du dich mit dem zufrieden, was du hast und strebst nicht nach künstlichem Perfektionismus, bist du einfältig, inkonsequent und schlicht weg viel zu schwach. Sei protzig, sei aggressiv, auffällig und zeig der Welt, wer du bist – schrei es hinaus, selbst, wenn es niemand hören will und du es dir tief im Inneren auch nicht glaubst.
Bei all diesem Optimierungswahn vermisse ich die Authentizität – ich vermisse Menschen, die ehrlich sind und im Kontakt mit ihren Emotionen und Bedürfnissen sind. Mir ist eine Person sympathischer, die mir erzählt, sie komme mit all den äußeren, aber auch inneren Erwartungen schwer klar, versuche aber Schritt für Schritt so zu leben, dass sie selbst noch ihr Spiegelbild betrachten kann. Es gibt Tage, an denen sie stolz auf sich ist, sie hat Sport betrieben und sich großteils gesund ernährt, aber es gibt auch Tage, an denen sie weit entfernt davon ist, ausgeglichen zu sein und sich mit einer Pizza zu Hause verkriecht.
Nun stelle ich mir also die Frage, was es ist, dass die Menschen lechzen lässt nach diesen Geheimrezepten?
Damit möchte ich keineswegs aussagen, dass ich noch nie Bücher, Workshops oder Seminare besucht habe, die mir Tipps für ein besseres Leben versprochen hatten. Auch ich bin ständig auf der Reise zu einer optimierteren Version von mir.
Doch was bedeutet verbessert für mich?
Wie geht es euch mit dem Optimierungswahn der heutigen Zeit und steuert ihr dagegen?
Bis bald, eure Rox
Foto Credit: Pixabay/Einladung_zum_Essen
Unser Gehirn scannt nach Katastrophen und möchte auf zukünftige Gefahren vorbereitet und ausreichend dafür gewappnet sein. Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto eher verstehe ich, warum die meisten Menschen sich aufs Negative in ihrem Leben fokussieren. Es ist ein Leichtes das Leben als ein halb leeres Glas anzusehen. Kompliziert wird es erst dann, wenn wir gegen unser eigenes Gehirn arbeiten und gegen sein natürliches Verhalten ankämpfen.
Uns allen kommen Sätze, wie jene bekannt vor:
Du musst durchs Leben hasten und keiner hilft dir oder hält dich auf?
Wir sind unglücklich und fühlen uns der Situation ausgeliefert.
Ich bin unzufrieden und kritisiere mich andauernd selbst. Warum mache ich mir mein Leben selbst zur Hölle?
Sie sind anderen alles neidig und versprühen ihren Missgunst wann immer sie können.
Du bewertest und bist ängstlich. Wovor versteckst du dich?
Wir streiten und hassen uns. Warum kämpfen wir gegeneinander?
Ich bin mit mir unzufrieden, wenn ich meine To Do Liste nicht schaffe. Warum habe ich dann das Gefühl, ich tauge nichts?
Ich bin dafür, und halte es für gesund und notwendig, dass wir jegliche Gefühle zulassen. Das bedeutet daher nicht, dass wir alle negativen Gedanken unterdrücken und verteufeln sollen. Auch sie haben ein Recht gelebt zu werden. Werden Gedanken und Gefühle zu oft weggeschoben, holen sie uns – wie ein wiederkehrender Albtraum – nur immer wieder ein. Es ist schon gut, dass wir ein katastrophisches Gehirn haben, das auf uns achtet und uns sicher durchs Leben bringen möchte. Nur, wenn es beginnt, unsere Gedanken permanent mit Negativität zu infiltrieren, dann wird ein Entkommen für uns fast unmöglich und ein Zusammensturz unseres inneren Systems wird immer wahrscheinlicher.
Wir sollten es uns zum Ziel machen, unser Gehirn viel öfter in einen Chill-Modus zu versetzen. Damit würde es lernen, dass die Welt nicht untergeht und wir nicht umgehend zur Beute eines Säbelzahn-Tigers werden.
Gutes Gelingen. Eure Rox
Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mahatma Gandhi
Ich muss mir von mir selbst nicht alles gefallen lassen.
Viktor E. Frankl
Ab und an mal unseren Kritiker ausschalten, kann wahre Wunder bewirken 🙂
Alles Liebe, Rox
Foto Credit: pixabay/pixel2013
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