Ich blättere meinen Kalender durch und zähle die Woche bis zu unserem Strandurlaub. Drei Wochen sind es noch und die Tage können mir nicht schnell genug vergehen. Ich sehne mich nach In-den-Tag-hineinleben, schick essen, Sonne tanken, Cocktail schlürfen und vielem mehr. Ich rede mir ein, dass mich diese Woche von all meinem Stress befreit und zur selben Zeit auf die kommenden Monate entsprechend vorbereitet.
Kommt euch diese Schilderung bekannt vor? Tun wir das nicht alle ab und zu? Wir leben fürs Wochenende und für den nächsten Urlaub, aber was bedeutet das für die Tage dazwischen? Sind sie sinnlos? Können wir sie überspringen wie eine langweilige Sequenz in einer TV Serie? Schon vor langem habe ich mir diese Frage gestellt und für mich eine Antwort gefunden: Es ist falsch.
Warum?
- Es ist der Zwang nach dem perfekten Urlaub, so wie ihn andere erleben. Bestes Beispiel dafür: Social Media. Bekannte und Freunde grinsen uns von den unzähligen Fotos entgegen und lassen uns glauben sie hätten die „Time of their lives“. In Wahrheit wird krampfhaft versucht das beste Foto zu schießen, das Instagram und Facebook-tauglich ist und dies soll dann dazu dienen, dass alle anderen sehen wie legendär denn der Urlaub ist. Sie suchen nach Anerkennung & Bewunderung. Das führt aber meistens beim Social-Media Konsumenten zu: Frust & Neid.
- Weil die kleinen schönen Dinge im Leben vergessen werden und nur mehr verschwommen sichtbar sind. Das erste Mal auf den 2.000er Berg, den man schon seit Monaten bezwingen möchte, ein witziger Abend mit den Freundinnen, das Konzert der Lieblingsband nach dem man heiser ist oder einfach nur die gewöhnliche Sportdosis nach einem anstrengenden Arbeitstag – das sind alles Beispiele für schöne „kleine“ Momente im Leben.
Wenn wir wirklich in uns hinein hören und wir ehrlich zu uns selbst sind, dann ist der Urlaub das Sahnehäubchen auf der Torte aber sollte nicht Monate aufholen, die zu wenig gelebt wurden.
Ich freu mich übrigens wieder auf meine morgige Yoga Stunde und ihr?
Eure
Rox