My fall and rise of 2020

Foto Credit: Couleur / Pixabay

“We may stumble and fall but shall rise again; it should be enough if we did not run away from the battle.” Mahatma Gandhi

Wie viele unter uns zähle ich bereits die Tage – 3 sind es noch bis 2020 für immer seine Augen schließt. Ich kann es kaum erwarten, die 12 Monate hinter mir zu lassen und voller Hoffnung und Energie ins neue Jahr zu schreiten. Es war gewiss nicht mein Jahr, war es doch mein schlimmstes bisher. Der Großteil meines Jahres war geprägt von Abschied und Akzeptanz hat den letzten Monaten noch ein bisschen Würze verliehen. Veränderung, Trauer, Verlust – es waren durchwegs starke Emotionen, die meine bisher recht sichere Zufluchtsstätte – mein inneres Haus – zum Einstürzen gebracht hatten.

Voller Zuversicht und Hoffnung bin ich ins Jahr 2020 gestartet. Im Januar hatte ich mich noch gegen eine Geburtstagsfeier entschieden – im Nachhinein wohl schon der erste Fehler, den ich im neuen Jahr begangen hatte. Februar und März waren jene Monate, in denen Corona langsam in unsere Leben schlich. Nicht annähernd hätte ich mir damals erwartet, dass der Virus uns das gesamte Jahr an der Backe klebt und wir ihn auch Ende des Jahres noch immer nicht abschütteln können. Es war März als sich der Gesundheitszustand meiner Oma rapide verschlechterte.

Die darauffolgenden drei Monate haben mir wohl alles abverlangt. Ich war für meine Oma stark und habe ihr auf ihrem letzten Weg die Hand gehalten und sie begleitet. Denke ich heute zurück, füllen sich meine Augen mit Tränen, ich bin so glücklich, dass ich ihr all die Worte, die aus meinem tiefsten Inneren stammten, zum Abschied sagen konnte. Mitte Mai hat sich mein Leben neu geordnet – mein inneres Haus, das bisher gewackelt hatte und instabil stand, war eingestürzt.

Als ich gefühlte Wochen später unter den Trümmern begraben, aufwachte, fühlte ich mich wie erschlagen. Mein Kopf brummte und hämmerte und als ich mich umsah, gab es nicht viel, das ich erkannte. Rückblickend gab es nichts, was mir half. Wie so oft im Leben war etwas passiert, das einen Stein ins Rollen brachte: Menschen hatten ihr wahres Gesicht gezeigt, Fassaden waren gefallen und plötzlich konnte ich deren Fratzen sehen. Auch ein wenig Wehmut kam manches Mal auf, ich wollte sie hätten weiterhin ihre Masken an und all das wäre nie passiert. Wenn Menschen ihr wahres Gesicht zeigen, und du ganz still bist, dann hörst du ihn – den Signalton. Du hast es verstanden und kennst nun die Wahrheit. Du bist im nächsten Level angekommen.

Den Sommer war ich mit dem Neuaufbau meines Hauses beschäftigt, doch bevor ich das machen konnte, wurde vieles von mir in Frage gestellt – brauche ich ein Haus? Wenn ja, welches Haus? Bin ich bereit für einen Neuanfang und warum fällt es so schwer endlich loszulassen und mich neu zu formen? Viele Helfer waren es nicht, die mich begleitet hatten, doch es waren immer dieselben, die mir bei Tag und Nacht zur Seite standen. Ich bin in diesem Jahr durch meine persönliche Hölle gegangen und für jeden meinen Begleiter dankbar. Danke, dass es dich gibt und ich drücke dich in Gedanken.

Die Tage wurden kürzer und dunkler und – gerechnet hatte ich nicht damit – aber mein Gemüt wurde positiver und mein Innenleben heller. Mein Haus stand kurz vor der Fertigstellung, ich war zufrieden und finde sogar, dass es meiner Persönlichkeit nun mehr entspricht.

Ich bin mir noch nicht sicher, wann ich für die Schlüsselübergabe bereit bin, sie wird wohl irgendwann im neuen Jahr stattfinden – ich freue mich darauf.

Bis dann, eure Rox

3 Kommentare

  1. liebe rox, sowas ist nicht leicht, es ist nie leicht, wenn das eigene haus zerbricht. meist fallen in dem zusammenhang viele illusionen, über das außen, über das innen. das zu sortieren braucht zeit. dieses jahr war im grunde ein jahr, in dem man sich zeit nehmen konnte, ja, musste auch. vieles hat sich in neuem licht gezeigt. nicht alles war schön davon. ich wünsche dir einen angenehmen jahreswechsel und ich freue mich mit dir, dass du hilfreiche und liebevolle menschen an deiner seite hast. beste wünsche und liebe grüße aus berlin, m.

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