Gefalle ich etwa keinem? Vielleicht sollten wir alle anti-„social“ werden

Der Geruch des Kaffees steigt mir in die Nase, leichte Sonnenstrahlen versuchen gegen die dichten Wolkenschicht anzukommen und ich fühle mich wohl, so kann der Tag starten. Im nächsten Moment gleitet mein Finger auf das Facebook Logo auf meinem Smartphone und ich beginne wie wild durch den so genannten Newsfeed zu scrollen. Wie ein wildes Tier auf der Suche nach einem knackigen Stück frischem Fleisch. Davon nicht befriedigt, gleitet der Finger auf die Instagram App und das Scrollen wiederholt sich. Beim ein oder anderen Beitrag verweile ich für wenige Sekunden bis Minuten. Meine Miene wird düster, dort eine Hochzeit, hier ein Baby und „was ist mit mir“ frage ich mich? Ich packe mein Smartphone weg und beschließe für heute das Wichtigste des sozialen Lebens zu wissen.

Wenn ich nun über mein Verhalten nachdenke, ärgert es mich maßlos. Wieso sind wir nicht klüger? Die sozialen Medien haben es geschafft mich auszutricksen, schöne Stories und Bilder lassen mich eine heile und viel bessere Welt ausmalen als meine es ist.

Mein Tag setzt sich meist so fort, dass am Weg zur Arbeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln noch offene Whats App Chats beantwortet werden. Am Vorabend war ich zu müde die diversen Chats mit Planungen, die die nächsten Monate betreffen, zu beantworten. Dann wird gearbeitet und am Abend wiederholt sich das eben geschilderte Prozedere. Zwischen Freizeitaktivitäten wie zB: Freunde treffen oder Laufen gibt es auch Smartphone Pausen, aber meist erst sobald das obligatorische Selfie abgeschlossen ist. Leben wir wirklich nur mehr für entweder gelungene Selbstdarstellung oder aufgehübschte Fremddarstellung, die uns glauben lässt, andere hätten ein viel perfekteres und besseres Leben?

Ich stelle mir nun ernsthaft die Frage: Wann bin ich so tief in das Ganze gerutscht und ist es das was ich möchte? Ich lasse mein Leben von drei Apps beherrschen? Ich lasse Informationen, die ich aktiv konsumiere auf meine Stimmung Einfluss nehmen? Planungen für die nächsten Monate erzeugen ein Stressgefühl, gleichzeitig möchtest du deine Liebsten aber natürlich dieses Jahr noch sehen bevor sie ausgebucht sind. Doch ist es richtig?

Ich wusste, dass ich daran etwas ändern möchte, doch in diesem Moment, in dem ich meine Gedanken verschriftliche, bemerke ich erst wie drastisch diese Entwicklung eigentlich ist.

Was ist denn nun der heißgeliebte Mittelweg und wie sollte man den für sich definieren?

Ich möchte einen Selbstversuch starten und in den kommenden Tagen darüber berichten, vielleicht habt ihr ähnliches schon versucht oder Tipps wie man sich nicht komplett abschottet aber die Zügel dennoch behält, würde mich freuen 😉

Alles Liebe,

Eure Rox

Bildquelle: http://www.blazenfluff.com/banksy-style-street-art-shows-a-boy-crying-out-for-social-media-attention/4333

3 Kommentare

  1. Hallo Rox,
    Tja, das kenne ich. Vor ca. einem halben Jahr hatte ich den festen Entschluss gefasst, den Messenger meiner Wahl zu löschen… Du kannst dir ausmalen, wie es ausgegangen ist 😉
    Instagram und Facebook benutze ich tatsächlich gar nicht. Und gegen das Nachrichten beantworten in der Bahn, hilft Fahrradfahren 😉 YouTube habe ich vom Handy deinstalliert, das war bei mir ein großer Teil Zeit.
    Inzwischen habe ich aber auch meinen Frieden damit gemacht. Für mich gehören die sozialen Medien inzwischen einfach dazu ind wir werden sie aus unserer Gesellschaft auch nicht mehr wegbekommen. Wenn ich entspannen möchte, aber trotzdem ein bisschen beschäftigt sein will, höre ich gern Potcasts. Die ersetzen bei mir inzwischen Radio und auch die Tageszeitung. Dabei kann man wunderbar kochen, putzen oder irgendwas basteln. Also ich denke: Nicht zu streng sein und Alternativen finden ist so mein Tipp dazu. Ein gutes Buch ist ja auch nie verkehrt. 🙂
    Viel Erfolg und lass dich nicht unterkriegen 😉
    Marita

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Marita

      Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen bzw die Tipps 😀 Wenn ich das so lese dann bin ich wohl eh auf einem guten Weg. Bücher lese ich wieder vermehrt und auch Podcasts höre ich seit ein paar Wochen.
      Ich denke du hast Recht Akzeptanz ist wichtig und einen Weg finden die Kontrolle zu behalten. Sich ganz von Social Media abzuschotten, würde mir glaub ich auch nicht passen 😉
      Danke dir!! Alles Liebe und ich werde dann berichten wies mir beim digitalen Detox geht 😉
      Rox

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