Wie wir uns wehren abzustumpfen

Je älter wir werden, desto dicker wird die Haut, manch einer hat begonnen sich Stacheln wachsen zu lassen, die sich ab und an zeigen und meistens dann auch jene Menschen verletzen, die oft nur Gutes im Sinn hatten. Je mehr wir enttäuscht werden und Ungerechtes am eigenen Leib erfahren oder um uns herum wahrnehmen, desto abgebrühter werden wir. Unlängst habe ich mich gefragt, ob ich das möchte? Mache ich mir damit selbst einen Gefallen, anderen zu misstrauen und permanent ans Schlechte und Negative im Menschen zu denken?

Mit der Masse oder gegen den Strom?

Ich habe die Antwort auf die Frage für mich gefunden und sie ist – so wie vieles im Leben – eher ein Mittelding zwischen „Ich bin vorsichtig“ und „ich verteufle nicht gleich alles und jeden“. Eine Situation kann nicht immer 1:1 mit einer anderen verglichen werden und muss oft auch erst analysiert werden um angepasst darauf reagieren zu können. Gerade das Leben in der Großstadt lässt einen irgendwann anders werden, man wird zum Großstadtmenschen – eine Spezies, die eher ablehnend und ignorant durchs Leben geht. Menschen, die lächelnd in der U-Bahn stehen, werden als verrückt abgestempelt und gemieden – ja nicht Blickkontakt wechseln und um Himmels Willen schon gar kein Gespräch beginnen.

Seit ich zumindest 5 Tage die Woche in der Großstadt lebe und mir dieses abgebrühte Verhalten eher widerstrebt, kämpfe ich gegen meine schleichende Verwandlung an. Nein, ich möchte nicht schnaubend in der U-Bahn stehen und um mich herum alle mit schneidenden Blicken töten – Nein, das widerstrebt mir und entspricht nicht meinem Wesen. Stattdessen wundere ich mich, warum es komisch oder eigenartig eingestuft wird, wenn man zum Beispiel einer Wildfremden sagt, dass sie eine hübsche Tasche trägt oder ihr die Frisur optimal stehe. Schade, dass sich diese positiven Züge nicht durchgesetzt haben, denn es sind wie immer im Leben die kleinen Dinge, die doppelt geschätzt werden. Ich starte meinen Tag wesentlich fröhlicher und ausgeglichener, wenn ich mir 45 Minuten für einen Pre-Work-Lauf genommen habe oder ich eine humorvolle Unterhaltung in der U-Bahn mitbekommen habe und ich grinsend Blickkontakt wechsle, der dann auch noch in positiver Weise erwidert wird.

Sich über kleine Dinge im Leben freuen zu können, bedarf eigentlich nicht viel aber doch zumindest der Auseinandersetzung mit sehr mächtigen Begriffen (Vergangenheit, Glück, Wer bin ich), der man sich erst einmal stellen muss. Ich selbst habe meine „Schatzkiste“ sozusagen auch erst dann ausgegraben, als ich begonnen habe mehr Bewegung zu machen und mich intensiv mit meinen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen.

Wie lernst du dich über ein Herz in einer Walnuss zu freuen? 🙂 

  • Lerne für den Moment aufgeschlossen zu sein und verweile nicht zu oft in den Negativ-Spiralen, die sich in deinem Kopf abspielen.
  • Lerne mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, vermeide den Tunnelblick
  • Sei aufgeschlossen, tausche dich mit anderen aus und versuche von anderen zu lernen
  • Sei mutig und entwickle dich stetig weiter; bleibt nicht immer in deiner Komfortzone
  • Sei gut zu dir und pflege die Beziehung zu dir selbst. Tu dir Gutes und achte darauf, dass du glücklich bleibst

Die Liste könnte ich glaube ich ewig weiterführen, dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, denn am Ende sind es immer die kleinen Dinge, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder uns mit dem Moment verschmelzen lassen.

Bis bald.

Eure Rox

5 Kommentare

    • manchmal frustriert es einfach, wenn man beobachtet wie andere voll Groll in sich in den Tag hineinleben, aber wie du schreibst, man muss sich auf sich selbst fokussieren und leben wie man es für richtig hält 🙂 Alles Liebe auch an dich!!

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      • man weiß nie, wie schwer es grad jemand hat. lass dich davon nicht runterziehen. bei sich bleiben würde ich es eher nennen, als sich auf sich selbst fokussieren, aber ja: die eigene energie spüren, mitnehmen und versprühen. die werte leben, die einem wichtig sind, nur so kann man sich doch auch selbst glücklich machen (und andere noch dazu, je nach wert 🙂 ). das kann doch nur gut werden. 🙂
        komm gut in die woche, liebe grüße und halt die ohren steif. 🙂 und danke für die lieben grüße!

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