Abhaken und gut fühlen

Es ist Freitag 15 Uhr, das letzte Häkchen auf der To Do Liste wurde gemacht, du fühlst dich gut, das Wochenende hast du dir verdient. Kurzer Blick auf deinen privaten Kalender, mal gucken was so ansteht die nächsten 48 Stunden Freiheit.

Du hetzt dich zum Weihnachtsshopping, kramst nach der Liste auf der sich alle Wünsche befinden und hakst sie gedanklich nach und nach ab. Anschließend erledigst du den Einkauf damit du die nächsten 48 Stunden keine Gedanken an lästige Pflichten wie Lebensmitteleinkäufe verschwenden musst.

Nach 2 Stunden kommst du kaputt zu Hause an wo die Haushalts-To-Do Liste auf dich wartet. Genau hier ist der Punkt wo ich mich frage ob es überhaupt ein Leben ohne diese lästigen Aufgabenlisten gibt. Mir scheint wir finden sie in jedem Bereich wieder und wir sind gewohnt sie abzuarbeiten wie wir es auch als anständige Angestellte gelernt haben. Ich hab ein wenig gemischte Gefühle, einerseits brauche ich diese Ordnung und Struktur so habe ich das Gefühl ich behalte die Kontrolle und andererseits fühle ich mich gefangen und ständig getrieben. Wo bleibt die Flexibilität und Spontanität? Wo bleibt das im Hier und Jetzt Leben, wenn alles immer geplant ist und sogar oft mit Dauer versehen weil man sonst zum nächsten Termin zu spät erscheinen würde?

Wäre ein Leben ohne To Do Listen Anarchie oder fahrlässig oder gar chaotisch und kopflos? Vielleicht macht es uns auch glücklicher? Ich spiele mit dem Gedanken es mal wieder für ein Wochenende auszuprobieren so ganz ohne Pläne und Verpflichtungen.

Es ist Arbeit und gar nicht so einfach sich nicht von der erlebnissüchtigen und leistungsgetriebenen Gesellschaft mitreißen zu lassen. Sich zu beugen ist jedoch für mich auch keine passable Alternative, man brennt auf kurz oder lange aus. Wir müssen nichts was wir nicht möchten und sich nicht richtig anfühlt. „It’s ok to not do it all“

Eure Rox

Foto: Stacie Swift (instagram @stacieswift)

4 Kommentare

  1. Das ist ja irre. Ich mache fast nie to-do-Listen, wenn dann eigentlich nur im Büro. Oder wenn ich merke, dass doch mal etwas verloren gehen könnte. Das sind dann aber keine Abhak-Listen, sondern ein Zettel, wo (hoffentlich) alles drauf steht. Ich mach das im Grunde umgekehrt: Bin ich unterwegs, halte ich die Augen auf, und schaue, was ich alles schon erledigen kann. Ohne Liste. Und einkaufen mit Liste – da käme ich mir echt uralt vor. Allerdings mache ich eine, wenn ich ein neues Gericht probiere, und die Zutaten noch nicht im Kopf habe. Ich schreibe mir auch schon mal was mit Kuli auf den Hand, Kaffee zum Beispiel, wenn ich den drei Tage hintereinander vergessen habe (klar, das kommt natürlich auch schon mal vor). Ich improvisiere halt gerne, vielleicht hält mich das von Listen ab. Und ich mag wirklich mit offenen Augen rumlaufen, weil man da manchmal Abkürzungen findet, die keine Liste vorsieht. Aber klar, wenn es wirklich wichtig ist, laufe auch ich mit einem Zettel los. Hetze mich aber nicht. Wenn ich nach der Arbeit noch einkaufen muss, gehe ich gerne mal irgendwo noch einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken. Damit der Feierabend nicht erst beginnt, wenn alle Aufgaben erledigt sind.

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  2. Hallo Stephanie, ein bisschen überspitzt hab ich es natürlich formuliert, bei mir sinds meistens Post-Its auf denen die Sachen oben stehen, da ich manches Mal das Gefühl habe, Dinge könnten sonst verloren gehen 😉 Mir gefällt deine Sicht und deine Flexibilität, zB vor dem Erledigen noch auf einen leckeren Kaffee zu gehen, viel zu oft stressen wir uns und möchten uns erst dann belohnen, wenn wir es richtig „verdient“ haben – schön ist es doch mal den Spieß umzudrehen, uns davor einfach mal was zu gönnen, so funktioniert vieles besser 🙂

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  3. Hej Rox,
    Ich kann dich total verstehen, bin auch ein großer Listen-Fan und manchmal Listen-Gefangene. Für mich zählt das Gefühl, etwas abzuhaken, das motiviert mich. Außerdem habe ich ein großes Bedürfnis nach Zuverlässigkeit und Überlblick, das durch die Listen befriedigt wird.
    Trotzdem denke ich oft darüber nach, wie schön es auch ist, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, sich selbst zu vertrauen, dass man schon alles zum richtigen Zeitpunkt schafft. Und sich nicht allzu schlecht zu fühlen, wenn es dann doch anders kommt.
    Ich musste beim lesen an diesen Blog Beitrag von Frau DingDong denken, vielleicht kennst du ihren Blog ja auch. Sie ist definitiv Listenverrückt 😀 http://www.schwingelschwingeldingdong.com/2011/10/ohne-to-do-liste-leben/

    Gruß, Marita

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  4. Hallo marita, oh ja dein Kommentar kann ich zu 100% nachempfinden…einer meiner Vorsätze fürs nächste Jahr: weniger Freizeitstress und mehr Spontanität, vielleicht fallen die Listen dann automatisch weg. Danke für den Beitrag 🙂 alles Gute. Liebe grüße Rox

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