Als ich die Worte hörte, spüre ich förmlich wie sich meine Stirn in Falten legte und ich begann finster zu schauen. Klar ist es nicht angenehm Kritik zu erhalten und ich versuche mir auch in dem Moment nicht zu sehr anmerken zu lassen, wie unangenehm es mir war. Die Quintessenz hatte ich nach wie vor im Kopf und sie lief in Dauerschleife, an Details konnte ich mich nicht mehr wirklich erinnern: Man wäre mit der Leistung zufrieden, aber ich könne mich doch mehr in den Vordergrund stellen wie diese und jene Person. So, nun war ich wieder an dem Moment angekommen, an dem es um Vergleiche ging und man erreichen wollte, dass alle Mitarbeiter ihr Standardprogramm abspielten.
Ich beginne an mir zu zweifeln, vergrabe mich in Gedanken und zerdenke die letzten Wochen und Monate.
- Hatte ich mich zu wenig selbst vermarktet?
- Warum war es falsch, sich auf die Sache an sich zu konzentrieren und Leistung zu erbringen?
- Warum zog ich immer jene Personen an, die den Wettbewerb mit mir suchten?
Das Gute an meinen Gedankenspiralen ist, dass ich sie irgendwann im Kopf entwirren kann und für mich zu einer Erkenntnis erlange. So war es auch dieses Mal, ich überwand mein Tief und hörte auf meinen inneren Coach. Die Person in mir, die mir aufbauende Worte zuspricht, die mich anfeuert und mich auf Kurs hält. Immer wieder wispert sie mir folgende Sätze zu: „Bleib am Ball“ „Zieh dein Ding durch“ „Lass dich nicht verunsichern“.
Ich führte mir nochmal vor Augen, dass Feedback immer nur die Sichtweise einer Person sei und ich für mich entscheiden musste, welche Optimierungen ich an mir selbst vornehmen wollte. Was ich nicht wollte, war unauthentisch zu werden und mich jeden Tag zu fühlen als stünde ich auf der Bühne.
Was man definitiv im Arbeitsleben lernen muss und durch diese Schule musste ich auch schon gehen: Wenn es sein muss, zeig deine Ellbogen und lass dich nicht aus der Bahn werfen oder von deinem Kurs abbringen. Es gibt Momente, genau dann, wenn bestimmte Personen merken, dass du kurz vor der Ziellinie bist, an denen sie sich noch dichter an deine Fersen heften, dich verunsichern wollen und dadurch einen Vorteil erhalten möchten. Das funktioniert aber nur, wenn du es zulässt.
Das Traurige daran ist, dass selbst, wenn man für sich entschieden hat, nicht mitspielen zu wollen, man oftmals gezwungen ist, es trotzdem zu tun.
Wie geht es euch mit diesem Thema? Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.
Eure Rox
Richtig gut, dein innerer Coach! Ich find’s gut, wie du dich aus deiner Gedankenspirale rausgezogen hast. Zum Thema, hmm, kann ich nicht so viel sagen. Ich konzentriere mich auch meist sehr auf die Sache, versuche aber schon auch das Umfeld dabei im Auge zu behalten. Vielleicht ergibt sich aus dem Austausch auch noch Inspiration? Einen Wettbewerb versuche ich auch eher aus dem Weg zu gehen, aber du hast schon Recht, vermutlich bleibe ich dabei zwar unbehelligt, aber eben auch unter Wert. Muss ich wohl auch mal dran arbeiten. 😉 Trotztem: Jegliche Vergleiche („so sein wie…“) hemmen mich eher. Außer es sind selbst gewählte Vorbilder.
Gruß, Marita
LikeGefällt 1 Person
Liebe Marita, danke für deine Worte und deine Sichtweise, ich denke vieles ist Charaktersache und würde man jeden Tag jede Handlung hinterfragen und sich immer wieder vergleichen, würde man wohl auf kurz oder lang seine Identität verlieren. Dennoch denke ich mir, gibt es vielleicht Dinge, die man sich anlernen oder abschauen kann, die man vielleicht immer schon mal an sich ändern wollte. Aber alles nur, wenn man selbst es will 😉 alles Gute. Liebe Grüße rox
LikeLike