Unlängst hab ich über Märchen nachgedacht und welch grausame Geschichten sie doch meistens erzählen. Doch eines haben sie all gemein: Sie schließen mit einem Happy End und lassen die Guten gewinnen. Als Leser freut man sich dann umso mehr über das positive Ende, sah es doch so ganz und gar nicht gut aus im Laufe der Geschichte.
Woher kommt die Faszination?
Das Märchen entführt uns meist in eine andere Welt, in der oft auch Übernatürliches geschieht – in Form von Taten oder Gestalten. Gerade, dass in diesen Erzählungen Magisches, wie zum Beispiel Zauberei vorkommt, macht es auch so faszinierend. Es ist etwas Neues und Spannendes für uns und insgeheim trachten wir auch danach, dass die Guten gewinnen.
Woher jedoch die überwiegend positive Assoziation mit Märchen kommt, verstehe ich nicht. „Ein Leben wie im Märchen“ zu haben, erscheint mir nicht als erstrebenswert 😉 Aber woher kommt die Faszination dafür? Hat es etwa damit zu tun, dass wir das Happy End mehr schätzen, wenn wir zuvor „dem Tode geweiht“ waren oder schwer zu kämpfen hatten? Das wäre die einzige logische Erklärung, die mir dazu einfällt.
Doch wie siehts mit unserer eigenen Geschichte aus? Fühlt auch sie sich zeitweise an wie ein Märchen, das nicht wirklich auf ein Happy End zusteuert?
7 Fragen, die wir uns zu unserer eigenen Geschichte stellen sollten:
- Wie oft erzählen wir anderen aus unserem Leben? Erzählen wir gerne davon?
- Wie oft lassen wir all das, was passiert ist, revue passieren und nehmen uns genug Zeit um die Handlung zu verstehen?
- Wie würde jemand Außenstehendes unsere Geschichte erzählen?
- Welch negativen Begebenheiten gab es in unserer Geschichte bisher und wie sind wir damit umgegangen?
- Welche schönen Momente haben wir erlebt, die auch in anderen Menschen positive Gefühle hervorrufen, wenn sie sie hören?
- Bist du in negativen Gefühlen deines eigenen Märchens gefangen? Willst weder du darüber nachdenken, noch jemand anders daraus „vorlesen“?
- Wie oft vergleichst du deine Geschichte mit anderen und stellst fest, dass deine Erlebnisse kaum mit anderen mithalten können?
Für mich ist es wichtig, über diese Fragen nachzudenken und jeder sollte für sich Antworten darauf finden. Jeder von uns hat schon seine eigenen individuellen Horror-Momente oder gar -kapitel erlebt und dann gab es aber auch jene ausgleichenden Momente, die ewig andauern könnten, da wir innerlich in uns ruhen und es uns gut geht. Unser Leben, unsere Geschichte und unser Weg ist völlig individuell. Auch ich hadere immer noch damit, mein Leben und meinen Weg nicht noch ständig zu vergleichen und in Frage zu stellen. Tja, es ist eben ein Prozess. Ich wünsche euch alles Liebe,
eure Rox
Foto Credit: Dlee / Pixabay