Anti-Stress Notizen: #1 Ist deine Software auch veraltet?

Bereits letzte Woche habe ich ganz begeistert von den Erfahrungen meiner Ausbildung auf dem Gebiet Stressmanagement und Burnout-Prävention berichtet. Den Beitrag könnt ihr hier nachlesen. Ich möchte jede Woche eine Erkenntnis, die ich im Zuge der 6 Monate hatte, mit euch teilen. Mein Wunsch ist, dass es sich zum einen in meinem Inneren verfestigt und zum anderen ich euch mit diesen Zeilen etwas mit auf den Weg geben kann.

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt, du weißt nie, wann das nächste Looping auf dich wartet und du dich besser festhältst und dich mit all deinem Gewicht in den Sitz drückst. Auch mir ging es Anfang letzten Jahres so. Nichts in meinem Leben konnte ich mehr kontrollieren, alles entglitt mir – ich konnte mich nicht mehr an vielem festhalten. Das Schlimmste daran war, dass viele Säulen betroffen waren. Die Holmes und Rahe Stress Skala bestimmt von 0 bis 100 wie stressig einzelne Lebensereignisse für Menschen sein können. Der Tod des Partners ist mit 100 das absolute Maximum. Sehe ich mir jetzt diese Liste durch, verstehe ich, warum ich, sowohl mit meiner Energie, als auch mit meinen Nerven am Ende war. Ich befand mich am bisherigen Tiefpunkt meines Lebens. Wir ziehen Dinge im Leben an, die wir brauchen, davon bin ich überzeugt. Ich hatte schon länger mit der Ausbildung geliebäugelt, den Entschluss bis dato aber nicht gefasst. Nun war der Moment gekommen und ich meldete mich an.

Ich saß im März im Institut – sichtlich durchgeschüttelt – von den letzten 12 Monaten und den vielen Loopings. Ich war nie eine Person, die die Opferrolle genoss oder sich gar wohlfühlte. Ich merkte aber auch, dass ich die Situation in diesem Moment nicht mehr weglächeln konnte. Scheiße ist passiert – Dinge, die ich ganz und gar nicht beeinflussen konnte, und ich musste damit klarkommen. Nur keine Schwäche zeigen und weitergehen.

Die Treffen in der Ausbildungsgruppe, die Zeit für mich und das Beschäftigen mit meiner Person haben definitiv zur Heilung beigetragen. Ich stellte fest, dass jeder Mensch solche Tiefpunkte kennt, nur jeder anders damit umgeht. Folgende Gedanken gingen mir durch den Kopf:

Was passiert ist, ist passiert. Möchte ich mich in Gedanken weiter selbst bemitleiden und mir selbst im Weg stehen?

Ich helfe mir nicht, zu heilen, da ich in Gedanken immer wieder durchgehe, was anders hätte laufen sollen und wie es jetzt wäre.

Wären Dinge anders gelaufen, wenn ich mich anders verhalten hätte?

Warum hab ich es diesmal nicht geschafft, eine Lösung zu finden?

In diesem Moment bemerkte ich, wie sehr ich von mir verlangte und mich selbst unter Druck setzte. Meine inneren Antreiber erwarteten von mir:

  • dass ich perfekt bin
  • ich immer eine Lösung finde, die für jeden passt und vor allem:
  • dass ich mir nicht zu lange Zeit dabei ließ.

Die Erkenntnis, die ich von mir selbst erlang, half mir natürlich nicht Dinge, die passiert sind, ungeschehen zu machen, aber ich konnte ein paar Anpassungen vornehmen und vor allem: Ich war mir dessen bewusst und konnte mich selbst daran hindern, mich in meiner veralteten Software durchs Leben zu bewegen. Das Upgrade war ohnehin schon längst überfällig 🙂

Unsere Gedankenwelt beeinflusst unser Verhalten und insgesamt unser Wohlbefinden. Viele Situationen entschärfe ich seitdem und ich versuche nicht mehr so hart zu mir zu sein. Wir müssen nicht immer getrieben und gestresst durchs Leben laufen. Einflussfaktoren prasseln von Außen auf uns ein – aber dann lasst uns doch an unserem persönlichen Filter, an unserer Reaktion arbeiten, die darauf antwortet.

Alles Liebe, Rox

Foto Credit: pixabay: pixel2013

3 Kommentare

  1. Liebe Rox,
    danke für die Erinnerung – mich bringen oft eben diese Dinge, die ungeplant von außen geprasselt kommen, aus der Balance. Ich muss daran arbeiten, einfach zu sagen: Ich muss nicht sofort reagieren, die Leute können auch mal warten, ich muss auch nicht perfekt sein. Leichter gesagt, als getan – aber ein Anfang!
    Liebe Grüße und alles, alles Gute!
    Tala

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